Pumpen im Sandfang von Kläranlagen sind schnell überfordert: Nicht nur die Schmutzfrachten setzen ihnen zu, sondern auch die Minustemperaturen in der kalten Jahreszeit, auf dass sie einfrieren. Freudenstadt im Schwarzwald hatte so ein Problem.
In der großen Kreisstadt mit 23.000 Einwohnern installierte der hinzugerufene Wartungsspezialist Münchinger aus Bretten daher nicht einfach eine Austauschpumpe. "Wir würden nur kurzfristig Zeit gewinnen", unterstrich der technische Leiter, Danny Birch. "Statt dessen schlugen wir eine Lösung vor, die das Fördersystem dauerhaft schont". Dies sei auf lange Sicht auch kostengünstiger.
Seine Leute realisierten eine Hebevorrichtung per Seilwinde, an der die freistehende Pumpe bei Bedarf aus dem Becken gezogen werden kann. "Damit lassen sich kritische Zustände ganz einfach umgehen". Zudem könne der Betreiber jederzeit den Zustand des Aggregats überprüfen. Andauernde Betriebsunterbrechungen kämen nicht mehr vor. "Eine saubere Sache".
Indes, die alte Erstausrüster-Kreiselpumpe von 1996 musste dennoch mangels Leistung ausgetauscht werden, zumal sie von Anfang an keine optimale Wahl war. Statt ihrer baute Birch eine "echte" Sandpumpe des Typs KRS2 von Tsurumi ein. Sie ist speziell für die Förderung von Schlamm, Schlick und anderer Schmutzfracht konzipiert. Das auf der Welle befestigte Rührwerk verwirbelt das Wasser an der Einsaugöffnung, so dass es selbst mit hohem Feststoffanteil förderfähig wird. Der starke vierpolige Motor, das massive Gehäuse aus widerstandsfähigem Grauguss und die für den Sommerbetrieb kühlungsgünstige Konzeption (seitlicher Durchfluss und Auslass oben) lassen erkennen: Hier ist ein robuster Dauerläufer am Werk. "Kein Vergleich zu den Alu-Pumpen, die oft eingesetzt werden".
Tatsächlich handelt es sich bei der KRS2 um eine schwere Baupumpe, die der Hersteller mit langen Standzeiten auch bei schwierigsten Fördermedien einsetzt. Tsurumi ist der weltgrößte Hersteller in diesem Bereich und für seine trockenlaufsicheren Aggregate bekannt. Das ganze Projekt vollzog Münchinger binnen vier Wochen. Eine praktikable Lösung: "Für Freudenstadt ein Grund zur Freude", bilanziert Birch.