Sie ziehen kontaminiertes Oberflächenwasser aus mehreren Sammelbassins ab. Der Auftragnehmer DPG brachte sie in das Bauprojekt im Nordwesten der französischen Hauptstadt ein: Hier wird derzeit das Metro-Netz erweitert. Den unterirdischen Bahnhof Mairie de Saint-Quen der Linie 13 erweitert die Stadt zu einem Knotenpunkt. Die Linie 14 wird parallel nach dort verlängert. Die Inbetriebnahme soll in 2017 erfolgen.
Auf einem Geländeabschnitt befand sich zuvor ein Bahnbetriebswerk. Nach dem Rückbau läuft jetzt die Säuberung des rund 2000 m² großen Areals auf vollen Touren. Für die Arbeiten sind 15 Monate angesetzt. Ein Problem stellt das mit Mineralölrückständen und weiteren Schadstoffen durchsetzte Erdreich dar. Viel mehr aber zunächst das bei den Arbeiten anfallende, entsprechend verunreinigte Wasser.
72 Brunnen und zwei große Auffangbecken mit Skimmer-Pumpen wurden errichtet, um das Wasser aus dem Gelände zu holen. Nach der Absetzphase erledigen Oberflächensauger vom Typ Tsurumi 8-FSP den Abzug des aufliegenden Schadstofffilms. Sie sind an ihren drei markant roten Kugelschwimmern erkennbar. Jeder Sauger zieht etwa 250 l/min ab. Das giftige Nass wird zur lokal installierten mobilen Aufbereitungsanlage von GRS Valtech weitergepumpt. Laut Hersteller reichen sparsame 750 Watt Motorleistung. Die Ansaugöffnung der aufschwimmend mit Stahlseilen gesicherten Sauger liegt etwa 50 mm unter der Wasseroberfläche. Die Aggregate erzeugen eine Kreislaufströmung und somit Unterdruck, der das belastete Oberflächenwasser in die 50mm-Schlauchleitung zieht. Dieses Prinzip garantiert eine stabile Sogwirkung, selbst wenn Luft und Fremdkörper angesaugt werden. Der Abstand zur Wasseroberfläche ist einstellbar. Aufliegender Schaum wird mit eingesaugt, bevor ihn der Wind weiterträgt.
Passenderweise setzt DPG auch bei den Brunnen auf den japanischen Hersteller. Und zwar auf die Baureihe KTZ, eine universelle Baustellenpumpe für Schmutzwasser, die man wie die Skimmer von Tsurumi France aus Venelles bezog. Tsurumi mit Europa-Zentrale in Düsseldorf gilt als weltweiter Marktführer in diesem Segment. Das verwendete Modell KTZ47.5 zieht 1400 l/min aus dem Pumpensumpf und schafft Förderhöhen bis 40 Meter. Zahlenmäßig stärker vertreten ist jedoch die Schwester-Baureihe KTZE in der Modellvariante 37.5. Diese fördert mit 900 l/min zwar etwas weniger, dafür aber autonom von einem Sensor gesteuert. Der ist als Elektrode praktisch verschleißfrei, weil er ohne bewegliche Teile auskommt. Wenn der Wasserpegel steigt, schaltet er die Pumpe ein und nach Pegelrückgang und einer Übergangszeit wieder aus.