Die aerobe Alternative zum anaeroben Verfahren erhöht nicht nur den Durchsatz der Anlage ganz beträchtlich, sondern verringert auch die Investitionskosten. Denn statt des teuren und komplexen Faulturms reicht ein betoniertes Becken, in das die Tauchbelüfter per Kette eingelassen werden. Weitere bauliche Voraussetzungen sind nicht nötig. Technisch betrachtet sind Tauchbelüfter Wasserpumpen, die Luft fördern. Sie wirken wie ein Turbo auf den natürlichen Abbauprozess: Der eingeblasene Sauerstoff beschleunigt die mikrobiologische Reaktion ganz enorm.
Die auf 850 Einwohnergleichwerte ausgelegte SBR-Kleinkläranlage (sequenziell biologisches Reinigungsverfahren) im schweizerischen Iseltwald hat dieses Verfahren realisiert. Sie läuft mit durchschnittlich 80 Prozent Auslastung. Als Tauchbelüfter kommen vier Geräte des Typs Tsurumi 22 TRN3 mit einer Leistung von je 2,2 kW zum Einsatz. Zusammen pumpen sie bis zu 40 m³ Luft pro Stunde über Gleitrohre ins Becken. Eine einfache wie preiswerte Lösung, die zudem wegen geringer Folgekosten überzeugt: Selbst nach sieben Jahren ununterbrochenem Klärbetrieb wurden die Belüfter in Iseltwald nicht einmal gewartet oder repariert. Und wenn dies irgendwann fällig wird: Zum Service zieht man das Aggregat einfach an der Kette aus dem Wasser. Dies ist im laufenden Klärbetrieb möglich, der Prozess muss also weder unterbrochen noch das Becken leergepumpt werden. Ohnehin sind Wartungen im Normalbetrieb selten, da Belüfter wie die von Tsurumi dauerlaufsicher sind und kein Verschleißproblem durch verstopfende Poren kennen. Gleiches gilt übrigens für die Dekanterpumpen des Typs FHP vom selben Hersteller. Sie hängen an einem Schwimmbehälter unter der Wasseroberfläche und ziehen das Klarwasser ab.
Ein weiterer, ganz praktischer Vorteil spricht für die Tauchbelüfter: Je nach Bedarf schaltet der Klärwärter einzelne Belüfter und Dekanter zu oder ab - eine flexible Option, die zusätzlich Kosten